30. April 2024

Eine achtsam, erkundende Herangehensweise an Traumaheilung

NARM ist ein therapeutischer Ansatz, der auf den Erkenntnissen der Neurowissenschaften, der Entwicklungspsychologie und der Körperorientierten Therapie basiert. In der sich ständig weiterentwickelnden Landschaft der psychischen Gesundheit hat sich das Neuroaffektive Beziehungsmodell, kurz NARM, als besonders sensibler und einfühlsamer Ansatz zur Heilung von Trauma herausgebildet. Entwickelt von Laurence Heller, konzentriert sich NARM nicht nur auf die Bewältigung von Symptomen, sondern auf das, was unseren innersten Wünschen und Bedürfnissen im Wege steht.
Die ressourcenorientierte Methode ist eine psychotherapeutische Herangehensweise, die auf somatischen Grundlagen basiert und dabei unterstützt, dysfunktionale Aspekte zu erkennen, ohne ihnen einen übermäßigen Fokus innerhalb der Therapie zu geben. Stattdessen legt sie den Schwerpunkt auf unsere Stärken, Fähigkeiten und Resilienz, während sie sich gleichzeitig auf die Regulation des Nervensystems konzentriert.

Was macht das NARM-Modell einzigartig?

NARM betrachtet Trauma nicht nur als isolierte Ereignisse, sondern als ein Kontinuum von Erfahrungen, die die neuroaffektive Entwicklung prägen. Der Fokus liegt nicht auf der Erreichung von Zielen, sondern auf der Entdeckung und Heilung dessen, was uns daran hindert, unsere innersten Wünsche zu leben.

Nach dem NARM-Modell gibt es fünf biologische Grundbedürfnisse, die jeder Mensch hat:

  1. Kontakt: Die Fähigkeit, eine Verbindung zu sich selbst und anderen herzustellen, zu spüren und zu tolerieren. Kontakt ist die Basis für gesunde Beziehungen und eine grundlegende Voraussetzung für Heilung.
  2. Einstimmung: Die Fähigkeit, auf die Bedürfnisse und Gefühle unseres Körpers und unserer Seele zu hören und ihnen angemessen zu begegnen. Einstimmung ermöglicht es uns, uns selbst besser zu verstehen und für uns selbst zu sorgen.
  3. Vertrauen: Die Möglichkeit, Vertrauen in sich selbst und andere zu entwickeln und aufrechtzuerhalten. Vertrauen bildet das Fundament für stabile Beziehungen und gibt uns die Sicherheit, uns in der Welt zu bewegen.
  4. Autonomie: Die Fähigkeit, sich von anderen abzugrenzen, gesunde Grenzen zu setzen und Selbstbestimmung zu erfahren. Autonomie ermöglicht es uns, unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten und unsere persönlichen Ziele zu verfolgen.
  5. Liebe und Sexualität: Die Fähigkeit, Liebe zu geben und zu empfangen, intime Beziehungen zu pflegen und Nähe zuzulassen. Sexualität und Intimität sind wesentliche Aspekte des menschlichen Lebens und spielen eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit.

Wenn die Bedürfnisse in der kindlichen Entwicklung nicht ausreichend genährt und erfüllt werden, kann dies zu Beeinträchtigungen der Selbstregulierung, Identität und Selbstachtung führen. Dadurch entstehen Überlebensstrategien, die unsere Erfahrungen in der Gegenwart verzerren und zu Abspaltung und Entfremdung führen.

Durch die Arbeit mit dem NARM-Modell können die fünf Kernressourcen nachreifen, wodurch das Gefühl, Opfer der eigenen Geschichte zu sein, überwunden werden kann. Identitätsverzerrungen wie geringes Selbstwertgefühl, Scham und chronische Selbstverurteilung können sich auflösen, während gleichzeitig die Beziehungsfähigkeit und gesunde Ausdrucksformen von Lebendigkeit wachsen.

Indem es uns hilft, die Barrieren zu erkennen, die uns daran hindern, unsere Herzenswünsche zu erreichen, schafft NARM einen Raum für tiefgreifende Veränderungen und persönliches Wachstum. Es ist eine Einladung, uns selbst und unsere Beziehungen auf einer neuen Ebene zu erkunden und zu heilen. Es bietet eine respektvolle und sensible Herangehensweise an die Heilung von Trauma und die Förderung des persönlichen Wachstums.

Buchempfehlungen:

Befreiung von Scham und Schuld: Alte Überlebensstrategien auflösen und Lebenskraft gewinnen. Das Neuroaffektive Beziehungsmodell – NARM™
von Laurence Heller und Angelika Doerne, 2020

Entwicklungstrauma heilen: Alte Überlebensstrategien lösen – Selbstregulierung und Beziehungsfähigkeit stärken – Das Neuroaffektive Beziehungsmodell zur Traumaheilung NARM von Laurence Heller , Aline LaPierre, et al., 2013

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