Ein Vergleich der Partnerschaftlichen Beziehung mit der Therapeutischen Verbindung
„Verbindung – unsere größte Sehnsucht und größte Angst.“
Dieses Zitat von Dr. Laurence Heller bringt auf den Punkt, worum es in Beziehungen im Kern geht:
Wir sehnen uns nach tiefer Nähe – und fürchten sie gleichzeitig. Besonders deutlich zeigt sich das in Krisenzeiten. Aber was, wenn genau diese Brüche große Ressource sind?
Beziehungskrisen verstehen: Nicht das Ende, sondern ein Wendepunkt
Viele Paare erleben Krisen als Scheitern oder Endpunkt. Doch meine Forschung zeigt: Krisen sind nicht das Problem – es ist der Umgang damit, der den Unterschied macht. In Partnerschaften, gibt es eine entscheidende Dynamik: Rupture-Repair-Prozesse – also Brüche und ihre Heilung.
Sie sind ein wichtiger und unvermeidbarer Teil tragfähiger, lebendiger Beziehungen.
Was sind Rupture-Repair-Prozesse – und warum sind sie so entscheidend?
Der Begriff stammt aus der Psychotherapie: Spannungen, Missverständnisse oder emotionale Rückzüge (Ruptures) gehören zur Beziehung dazu. Entscheidend ist nicht, dass sie passieren – sondern, ob und wie sie gemeinsam repariert werden. In meiner Arbeit mit langjährigen Paaren zeigte sich: Die Qualität der partnerschaftlichen Allianz wächst genau dort, wo Verletzlichkeit zugelassen, Fehlbarkeit anerkannt und neue Formen der Verbindung entwickelt werden.
Die Allianz: Was Paare von der therapeutischen Beziehung lernen können
In der Psychotherapie gilt die Allianz – also die vertrauensvolle, gemeinsame Beziehung zwischen Klient:in und Therapeut:in – als entscheidender Wirkfaktor für Heilung. Diese Allianz entsteht durch:
- Übereinstimmung über gemeinsame Ziele,
- eine klare, respektvolle Kommunikation,
- und eine Verbindung auf Augenhöhe.
Was, wenn wir dieses Prinzip auf Paarbeziehungen übertragen? Was, wenn wir unsere Partnerschaft nicht als Selbstverständlichkeit, sondern als bewusst gestalteten Raum verstehen, der Sicherheit und Entwicklung gleichzeitig ermöglicht?
Individuation statt Verschmelzung: Warum Nähe nur mit Autonomie gelingt
Ein zentrales Ergebnis meiner Forschung: Es ist nicht die Nähe selbst, die eine Beziehung trägt – sondern die bewusste Individuation innerhalb der Partnerschaft. Je mehr sich beide Partner:innen als eigenständige Menschen erleben dürfen, welche miteinander in Beziehung treten, desto kraftvoller wird der gemeinsame Weg. Beziehungen brauchen nicht nur Liebe, sondern auch Reflexion, Selbstverantwortung und persönliche Reifung.
Krise als Beziehungschance: Das Geheimnis resilienter Paare
Was alle befragten Paare gemeinsam hatten: Sie sind nicht an der Krise zerbrochen, weil sie sie nicht allein bewältigt haben. Der Weg nach außen – sei es zu Freund:innen, Therapeut:innen oder anderen Ressourcen – war entscheidend. Offenheit, Dialog und die Bereitschaft, alte Muster zu hinterfragen, waren der Schlüssel. Und: Verletzlichkeit war nie Schwäche, sondern die Eintrittskarte in echte Verbundenheit.
Beziehung als lebendiger Entwicklungsraum
Eine gelungene Partnerschaft ist keine Konstante. Sie ist eine bewusste Entscheidung, die immer wieder neu getroffen wird. Rupture-Repair-Prozesse zeigen uns: Krisen sind keine Störung der Liebe, sondern ein natürlicher Bestandteil ihrer Vertiefung. Beziehungen, die wachsen, sind solche, die ehrlich, mutig und gemeinsam gestaltet werden.
Möchtest du nicht nur in Beziehung sein, sondern echte Verbindung leben?
- Was wäre, wenn du dich in deinen Beziehungen nicht mehr verlieren müsstest – sondern finden könntest?
- Was, wenn gerade die Brüche der Ort sind, an dem echte Nähe beginnt?
- Und was, wenn du lernen könntest, wie du deine Beziehung so gestaltest, dass sie Raum für Entwicklung, Sicherheit und Lebendigkeit bietet?
Im Späterbst 2025 startet mein neues Programm „Verbindung leben“ – für Menschen, die Beziehung nicht nur führen, sondern fühlen wollen (egal ob du Single oder in Beziehung bist).
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